Feuerwehr Stadtsteinach startet in eine
neue Ära
Feuerwehr-Vorsitzender Hans Jürgen Hempfling hat bei der feierlichen
Einweihung Freudentränen in den Augen. Endlich verfügt die Stadtsteinacher
Löschgruppe über ein Domizil, das den Anforderungen des modernen
Brandschutzes genügt.
Auch Kommandant Alexander Reinsch ist sichtlich gerührt. "Unser
Ehrenkreisbrandrat hat vor vielen Jahren einmal gesagt: Erst kauft ihr ein
Pferd, dann baut ihr den Stall - und genau so haben wir's gemacht", lacht
Reinsch. Die Ehrengäste applaudieren, und auch Fritz Schramm, von dem das
Zitat stammt, schmunzelt.
Erst vor vier Jahren wurde das neue Löschfahrzeug HLF 20/20 in den Dienst
der Feuerwehr gestellt - und genau zu diesem Zeitpunkt konnte auch mit dem
Bau begonnen werden. Seit mehr als 25 Jahren hat die Feuerwehr nach einem
neuen Standort gesucht, Planungen ausgearbeitet und modifiziert. Vor fünf
Jahren stand dann der Standort im Industriegebiet fest.
"Jeder Stein hier trägt die Handschrift der Feuewehrleute, die hier Dienst
leisten", erklärt Kommandant Reinsch. "Es war von Anfang an klar, dass wir
hier keine Kathedrale der Neuzeit errichten, sondern einen Zweckbau, der den
Anforderungen genüget", so der Kommandant, der überglücklich ist, dass die
Wehr nun endlich ein neues Zuhause gefunden hat: ein Zuhause mit
ausreichenden sanitären Anlagen, mit einem Schulungsraum,
Übungsmöglichkeiten, moderner Schlauchpflegeeinrichtung und Platz für die
Fahrzeuge und für Geselligkeit. Das Feuerwehrhaus ist mit einer
Pelletsheizung und einer Bürgersolaranlage ausgestattet. Kleine technische
Errungenschaften wie die automatische Abschaltung der Heizung nach dem
Öffnen der Tore oder des Lichts bei Nachteinsätzen sorgen für sorgsamen
Umgang mit der Energie.
Die Feuerwehr habe viel Eigenleistung beigesteuert. Doch jeder Handgriff,
jede Stunde habe sich gelohnt. Zwar hätten die Familien zurückstecken
müssen, doch seit Baubeginn sei bei der Stadtsteinacher Wehr ein
regelrechter Baby-Boom ausgebrochen, verrät der Kommandant. Im Dezember
werde sie das zehnte Feuerwehr-Baby zur Welt bringen, bestätigt
Feuerwehrfrau Evelyn Rummer selbst - und amüsiert sich über den
Zusammenhang, den der Kommandant hergestellt hatte. Denn der appellierte an
die Politiker: "Baut mehr Feuerwehrhäuser, dann ist auch der demographische
Wandel kein Problem mehr."
Vorsitzender Hans Jürgen Hempfling bezeichnet das neue Domizil als
"Investition in die Sicherheit". Und auch Bürgermeister Roland Wolfrum freut
sich: "Es ist vollbracht." Seit Beginn dieser Legislaturperiode habe die
Stadt zwei Millionen Euro für den Feuerschutz aufgebracht", betonte der
Bürgermeister, der dabei das vor vier Jahren angeschaffte Löschfahrzeug mit
eingerechnet hat. Wegen des Neubaus sei der Schuldenstand um 900 000 Euro
angestiegen. "Doch ich bin überzeugt, dass sich die Investition und auch die
Teilfinanzierung über den Kreditmarkt gelohnt hat. Der alte Zustand in der
Knollenstraße war nicht mehr tragbar, die Umstände für unsere
Feuerwehrkameraden nicht mehr hinnehmbar", erklärte Wolfrum.
Quelle: In Franken.de |