Bericht Rundschau vom 18.09.2013
Untersteinacher
Feuerwehr probt den Ernstfall
Ein Linienbus ist im Guttenberger Steinbruch in
Flammen aufgegangen. Vor zahlreichen Schaulustigen probte die
Untersteinacher Wehr den Ernstfall. Dabei wurde auch der neue
Lösungsmittelzusatz F 500 getestet.
Es war ein feuriges Spektakel, das sich den zahlreichen
Schaulustigen im Guttenberger Steinbruch bot: Ein Linienbus ging dort in
Flammen auf. Nicht ungewollt, sondern gezielt wurde er in Brand gesetzt,
probte die heimische Wehr doch den Ernstfall. Die rückte in kürzester Zeit
mit ihren beiden Löschfahrzeugen 16/25 und 10/6, die ein Fassungsvermögen
von 2500 beziehungsweise 600 Liter Wasser haben, in zwei Gruppen im
Steinbruch an. Unter den 18 Wehrkräften waren acht Atemschutzträger.
Gewaltige Rauchschwaden
Von der Außenseite des Busses nahmen die Aktiven die
Brandbekämpfung in Angriff und arbeiteten sich nach innen vor. Nachdem
zunächst schwarze Rauschwaden aus dem Bus drangen, verfärbten sich diese
nach dem Bersten der Fensterscheiben und verstärkter Sauerstoffzufuhr immer
mehr weiß. Schon nach neun Minuten war der "Brand" unter Kontrolle, und
wenig später konnte Kommandant Daniel Nöske bereits das erfolgreiche
Bekämpfen des Szenarios vermelden.
Mit einem Ventilator wurde der Innenraum abschließend
rauchfrei gemacht. Mit der kürzlich angeschafften Wärmebildkamera wurde die
Temperatur gemessen. In der Spitzenzeit wurde laut Nöske im Innenraum des
Busses eine Temperatur von rund 600 Grad erreicht, die sich nach Löschende
auf etwa 50 Grad heruntergekühlt hat.
Deutlich weniger Wasser
"Wir haben die Löschübung durchgeführt, um auch
Erfahrungswerte über den neuen Löschmittelzusatz F 500 zu sammeln. Insgesamt
wurden 2400 Liter Wasser und nur 14 Liter F 500 verbraucht", sagte Nöske,
der sich sicher ist, dass durch Löschschaum ein Zigfaches der Menge benötigt
worden wäre. Beim Einsatz des biologisch abbaubaren F 500 wird, so der
Kommandant, bei Bränden der Wasserbedarf deutlich reduziert. Durch schnelles
Löschen könne, abgesehen von der verringerten Emission schadstoffhaltiger
Rauchgase und Rauchpartikel, auch die bei einer Verbrennung unvermeidliche
Emission des Treibhausgases CO 2 reduziert werden.
"Außergewöhnliche Übung"
Auch der Untersteinacher Bürgermeister Heinz Burges
zeigte sich begeistert und sprach von einer "lehrreichen Sache in einer
außergewöhnlichen Übung": "Wo kann man schon einen brennenden Bus löschen.
Die Anschaffungen der Wärmebildkamera und des Löschmittelzusatzes F 500
waren kein rausgeschmissenes Geld".
Nöske dankte Michael Weidemann für das Bereitstellen
des Geländes, den Hartsteinwerken Schicker, der Firma Omnibus-Röttgen für
das Bereitstellen des Busses sowie allen Rettungsorganisationen. Die Übung
verfolgten auch Kreisbrandinspektor Franz Gareis und Kreisbrandmeister Horst
Tempel.
von WERNER OETTER
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